Biotopverbundplanung
Der Gemeinderat hat im vergangenen Jahr eine Biotopverbundplanung für die Gemarkung Gemmrigheims auf den Weg gebracht.Grundlage ist eine Novellierung des Landesnaturschutzgesetzes, wonach Gemeinden zur Erstellung einer solchen Planung verpflichtet sind.
Was ist ein Biotopverbundplan?
Ein Biotopverbundplan schafft einen umfassenden Überblick über den Zustand von Natur und Biodiversität im Gemeindegebiet sowie eine fundierte Grundlage für die gezielte Erhaltung und Weiterentwicklung der biologischen Vielfalt. Gesetzliches Ziel ist es, einen Biotopverbund auf 15% des Offenlandes der Landesfläche zu erreichen.
Der Biotopverbundplan hilft dabei mit, lokal eine Grundlage für die Erhaltung eines attraktiven Umfelds für die Naherholung zu schaffen. Wichtig ist solch eine Planung auch im Hinblick auf die weitere bauliche Entwicklung der Gemeinde, insbesondere hinsichtlich der Bereitstellung von Kompensations- und Ersatzmaßnahmen.
Startschuss gefallen
Die Arbeiten zur Biotopverbundplanung in Gemmrigheim sind angelaufen. Dieser Tage hat auch das erste gemeinsame Treffen mit örtlichen Protagonisten aus den verschiedensten Bereichen wie der Landwirtschaft, des Weinbaus, der Jagd oder im Rahmen des Natur- und Landschaftsschutzes tätigen Vereinen stattgefunden.
Das beauftragte Planungsbüro INA-Südwest hat sich die Gemarkung angeschaut und ist gerade dabei, einen ersten Planentwurf zu erarbeiten. Da bei den dazu durchgeführten Begängen der Gutachter sicher nicht alle bemerkenswerten Eigenschaften der Tier- und Pflanzenwelt auffallen können und möglicherweise nicht alle bedeutsamen Arten, die in Gemmrigheim vorkommen, gefunden werden, werden auch Hinweise aus der Bevölkerung gerne aufgenommen.
Aufruf zur Mitarbeit!
Bei der Erstellung des Planes können Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, also einen wichtigen Beitrag leisten, da Sie sehr häufig eine sehr genaue und fundierte Kenntnis der Gemarkung unseres Heimatorts besitzen. Daher wäre es sehr hilfreich, wenn Sie dem Büro Ihnen bekannte Vorkommen insbesondere bedrohter Tier- und Pflanzenarten melden würden.
Hier sind vor allem Arten der Roten Listen interessant. Das wären zum Beispiel bei den Vögeln Arten wie Neuntöter, Wendehals, Feldlerche, Steinkauz, Baumpieper, Halsbandschnäpper, Grauschnäpper, Steinschmätzer etc. Bei den Reptilien wären Vorkommen und Beobachtungen zu Schlingnatter, Zauneidechse oder Mauereidechse sehr hilfreich. Im Bereich der Amphibien gehört z.B. der Feuersalamander dazu. Aber auch seltene Insekten und Pflanzen dürfen gerne gemeldet werden.
Wenn Ihnen also Vorkommen von bedrohten Arten auf Gemarkung Gemmrigheim bekannt sind, melden Sie diese bitte unter Angabe des Fundorts (Flurstücksnummer oder kleine Kartenskizze) unter Angabe Ihrer Kontaktdaten an mail@ina-suedwest.de
Teilnahme als Flächeneigentümer
Falls Sie darüber hinaus als Eigentümer eines Grundstücks Interesse haben, Ihr Grundstück im Sinne des Biotopverbunds bereit zu stellen, können Sie dem Büro die Flurstücknummer ebenfalls mitteilen. Im Zuge der Planung wird dann geprüft, welche Maßnahmen dort geeignet sind. Dies erfolgt selbstverständlich unverbindlich.
Wir sind bestrebt, von Anfang an möglichst viele Meinungen und Ansichten zu berücksichtigen und die Anforderungen möglichst vieler Interessengruppen einfließen zu lassen. Helfen Sie mit, dass die Biotopverbundplanung für Gemmrigheim ein Erfolg wird!
Wir werden im Amtsblatt von Zeit zu Zeit über Stand und Fortschritt der Maßnahmen berichten. Außerdem sind darüber hinaus auch Informationsveranstaltungen geplant.